Schon einmal habe ich darauf hingewiesen, daß die schriftlich niedergelegten Schöpfungsgeschichten nicht irdisch aufgefaßt werden dürfen. Auch die Schöpfungsgeschichte in der Bibel betrifft nicht die Erde. Die Schöpfung der Erde war lediglich eine natürliche Folgerung, die der durch den Schöpfer selbst vorgenommenen ersten Schöpfung in deren Weiterentwicklung entsprang. Es ist fast unbegreiflich, wie Schriftforscher einen so unlogischen und lückenbringenden weiten Sprung machen konnten in der Annahme, daß Gott unmittelbar nach seiner Vollkommenheit übergangslos die grobstoffliche Erde geschaffen haben soll.
Es braucht das „Wort“ in der Schrift nicht verändert zu werden, um der Wahrheit des Geschehens näher zu kommen. Im Gegenteil, das Wort der Schöpfungsgeschichte gibt viel deutlicher diese Wahrheit wieder als alle lückenhaften und falschen Annahmen. Nur die irrigen Auslegungen führten das Nichtverstehenkönnen so vieler Menschen herbei.
Diese empfinden ganz richtig den Fehler, der damit gemacht wird, daß man das in der Bibel genannte Paradies unbedingt auf die vom Göttlichen so weit entfernte grobstoffliche Erde legen wollte. Es ist doch schließlich nicht so unbekannt, daß die Bibel in erster Linie ein geistiges Buch ist. Sie gibt Aufklärung über geistige Vorgänge, zu denen Menschen nur dort genannt werden, wo sie unmittelbar in Beziehung zur Verdeutlichung dieser geistigen Dinge stehen, diese erläutern.
Schließlich ist es auch für den Menschenverstand verständlich, weil natürlich, wenn die in der Bibel niedergelegte Schöpfungsschilderung nicht die vom Schöpfer so weit entfernte Erde betrifft. Es wird kaum jemand die Tatsache zu bestreiten wagen, daß diese unmittelbare und als erste bezeichnete Schöpfung Gottes auch nur in seiner nächsten Nähe zu suchen sein kann, da sie ja als erstes von dem Schöpfer selbst ausging und dadurch mit ihm in engerem Zusammenhange stehen muß. Kein ruhig und klar Denkender wird erwarten, daß sich diese erste und eigentliche Schöpfung ausgerechnet auf der vom Göttlichen am weitesten entfernten Erde abspielte, die erst in dem weiteren Verlauf der Entwicklung entstanden ist.
Von einem Paradiese auf Erden konnte deshalb nicht die Rede sein. Was Gott persönlich schuf, wie es in der Schöpfungsgeschichte ausdrücklich heißt, verblieb selbstverständlich mit ihm auch unmittelbar verbunden und mußte nur in seiner nächsten Nähe sein. Ebenso leicht erklärlich und natürlich ist die Folgerung, daß alles in so großer Nähe Geschaffene oder Hervorgegangene des Schöpfers eigener Vollkommenheit auch am ähnlichsten verbleibt. Und das ist einzig und allein auch das Paradies, das ewige Reich Gottes!
Dieses sich aber auf der grobstofflichen Erde zu denken, muß Zweifler großziehen. Der Gedanke einer „Austreibung“ aus dem irdischen Paradiese, wobei die Ausgetriebenen doch immerhin auf der gleichen Erde bleiben müssen, zeigt so viel Ungesundes, ist so erkennbar und grob verirdischt, daß es fast grotesk zu nennen ist. Ein totes Bild, das den Stempel eines krampfhaft herbeigeführten Dogmas zeigt, mit dem kein vernünftiger Mensch etwas anzufangen weiß.
Je weniger vollkommen, desto weiter von der Vollkommenheit entfernt. Auch die aus der Vollkommenheit heraus geschaffenen geistigen Wesen können nicht die Erdenmenschen sein, sondern müssen dieser Vollkommenheit am nächsten stehen, und deshalb die idealsten Vorbilder für die Menschen abgeben. Es sind die ewigen Geister, die niemals in die Stofflichkeit kommen, also auch nicht Erdenmenschen werden. Strahlende Idealgestalten, die Magneten gleich anziehend, aber auch stärkend auf alle Fähigkeiten der menschlichen Geistkeime und späteren bewußt gewordenen Geister einwirken.
Das Paradies, das in der Bibel als solches genannt ist, darf also nicht mit der Erde verwechselt werden.
Zur näheren Erklärung wird es notwendig, noch einmal ein vollständiges Bild zu geben über alles Bestehende, um es dem suchenden Menschen leichter zu machen, den Weg in das ewige Reich Gottes, das Paradies, zu finden, dem er in seinen geistigen Uranfängen entstammt.
Der Mensch stelle sich als Oberstes und Höchstes das Göttliche vor. Gott selbst als Ausgangspunkt alles Seienden, als Urquell alles Lebens ist in seiner unbedingten Vollkommenheit wesenlos. Er hüllt sich zeitweise Form annehmend in den Mantel der sich dann anschließenden Göttlich-Wesenhaftigkeit. Nach Gott selbst in seiner ureigensten Wesenlosigkeit folgt dieser Kreis des Göttlich-Wesenhaften. Ihm entstammen die ersten unbedingte Form Gewordenen. Dazu gehören in erster Linie die vier Erzengel, in zweiter und dritter Linie eine kleine Zahl Ältester. Diese Letzteren vermögen nicht in das Göttlich-Wesenlose einzugehen, sind aber von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung zum Geistig-Wesenhaften, wie dann später die Bewußt-Wesenhaften große Bedeutung für die Entwicklung des Stofflichen haben. Aus dem Göttlich-Wesenhaften wurde Luzifer geschickt, um der Schöpfung in ihrer selbsttätigen Weiterentwicklung eine unmittelbare Stütze zu sein.
Der Gottessohn kam aber aus dem Göttlich-Wesenlosen als ein Teil, der nach seiner Hilfssendung wieder eingehen muß zum Göttlich-Wesenlosen, zum Wiedereinswerden mit dem Vater. Der Menschensohn stammt ebenfalls aus dem Göttlich-Wesenlosen, direkt von Gott. Seine Abspaltung wurde durch Verbindung mit dem Bewußt-Geistig-Wesenhaften zum Gebote des Getrenntbleibens und doch auch wiederum unmittelbar Verbundenseins mit dem Göttlich-Wesenlosen, damit er ewiglich der Mittler bleiben kann zwischen Gott und seinem Werke. Nachdem Luzifer als aus dem Göttlich-Wesenhaften Gekommener in seinem Wirken versagte, mußte an seiner Stelle ein Stärkerer ausgeschickt werden, der ihn fesselt und der Schöpfung hilft. Deshalb stammt der dafür bestimmte Menschensohn aus dem Göttlich-Wesenlosen.
An das Göttlich-Wesenhafte schließt sich nun das Paradies, das ewige Reich Gottes. Es ist in erster Linie als das Zunächststehendste das Bewußt-Geistig-Wesenhafte, das aus den geschaffenen ewigen geistigen Wesen, oder auch Geister genannt, besteht. Diese sind die vollendeten Idealgestalten für alles das, wonach die Menschengeister in ihrer vollkommensten Entwicklung streben können und sollen. Sie ziehen magnetartig die Aufwärtsstrebenden empor. Diese selbsttätige Verbindung macht sich den Suchenden und Aufwärtsstrebenden fühlbar in einer oft unerklärlichen Sehnsucht, die ihnen den Drang nach Suchen und Aufwärtsstreben eingibt.
Es sind die Geister, die niemals in die Stofflichkeit geboren wurden, die Gott selbst, der Urquell alles Seins und Lebens, als erste Reingeistige schuf, die also seiner eigenen Vollkommenheit auch am nächsten kommen. Sie sind es auch, die wirklich nach seinem Ebenbilde sind! Es darf nicht übersehen werden, daß es in der Schöpfungsgeschichte ausdrücklich heißt: Nach seinem Ebenbilde. Dieser Hinweis ist auch hier nicht ohne Bedeutung; denn nur nach seinem Bilde können sie sein, nicht nach ihm selbst, also nur nach dem, wie er sich zeigt, da das Reingöttliche selbst als Einziges wesenlos ist.
Um sich zu zeigen, muß sich Gott, wie schon erwähnt, erst in das Göttlich-Wesenhafte hüllen. Aber auch dann kann er von Geistig-Wesenhaften nicht gesehen werden, sondern nur von Göttlich-Wesenhaften, und das auch nur zu einem kleinen Teile; denn alles Reingöttliche muß in seiner vollkommenen Reinheit und Klarheit Nichtgöttliche blenden. Selbst die Göttlich-Wesenhaften vermögen nicht in das Angesicht Gottes zu schauen! Der Unterschied zwischen dem Göttlich-Wesenlosen und dem Göttlich-Wesenhaften ist dazu noch viel zu groß.
In diesem Paradies der Bewußt-Geistig-Wesenhaften lebt nun gleichzeitig auch das Unbewußt-Geistig-Wesenhafte. Es birgt dieselben Grundlagen, aus denen das Bewußt-Geistig-Wesenhafte zusammengesetzt ist, also die Keime dazu. In diesen Keimen nun liegt aber Leben, und das Leben in der ganzen Schöpfung drängt dem göttlichen Willen entsprechend nach der Entwicklung. Nach der Entwicklung zum Bewußtwerden. Es ist dies ein ganz natürlicher, gesunder Vorgang. Bewußtwerden aber kann aus dem Unbewußten nur durch Erfahrungen hervorgehen, und dieser Drang zur weiteren Entwicklung durch Erfahrung stößt zuletzt derartig reifende oder drängende Keime des Unbewußt-Geistig-Wesenhaften selbsttätig ab, oder aus, wie man es nennen will, hinaus über die Grenze des Geistig-Wesenhaften. Da das Aus- oder Abstoßen eines Keimes nicht nach oben zu erfolgen kann, so muß er den ihm freibleibenden Weg nach unten zu nehmen.
Und das ist die natürliche, für nach Bewußtwerden drängende Geistkeime notwendige Ausstoßung aus dem Paradiese, aus dem Geistig-Wesenhaften!
Das ist auch in Wirklichkeit die in der Bibel gemeinte Ausstoßung aus dem Paradiese. Bildlich ist es ganz richtig wiedergegeben, wenn gesagt wird: Im Schweiße Deines Angesichtes sollst Du Dein Brot essen. Das heißt, im Gedränge der Erfahrungen mit der dabei entstehenden Notwendigkeit der Verteidigung und des Erkämpfens gegenüber den auf ihn eindringenden Einflüssen der niederen Umgebung, in die er als Fremdling dringt.
Diese Ausstoßung, Abstoßung oder Austreibung aus dem Paradiese ist durchaus keine Strafe, sondern eine unbedingte, natürliche und selbsttätige Notwendigkeit bei Herannahen einer bestimmten Reife jedes Geistkeimes durch den Drang zur Entwicklung des Sichbewußtwerdens. Es ist die Geburt aus dem Unbewußt-Geistig-Wesenhaften in das Wesenhafte und dann Stoffliche zum Zwecke der Entwicklung. Also ein Fortschritt, nicht etwa ein Rückschritt!
Eine ganz richtige Bezeichnung in der Schöpfungsgeschichte ist es auch, wenn darin gesagt wird, daß der Mensch das Verlangen fühlte, „seine Blößen zu bedecken“, nachdem in ihm der Begriff von Gut und Böse erwachte, das langsame Einsetzen des Sichbewußtwerdens.
Mit dem stärker werdenden Drange nach dem Bewußtwerden erfolgt selbsttätig die Ausstoßung oder Abstoßung aus der Urschöpfung, dem Paradiese, um durch das Wesenhafte in das Stoffliche zu treten. Sobald nun das Geistsamenkorn aus dem Bereiche des Geistig-Wesenhaften hinaustritt, so würde es als solches in der niedereren, andersartigen und dichteren Umgebung „bloßstehen“. Anders ausgedrückt „unbedeckt“ sein. Es tritt damit an ihn nicht nur das Bedürfnis, sondern die unbedingte Notwendigkeit heran, sich mit der Wesens- und Stoffart seiner Umgebung schützend zu bedecken, eine Art Mantel umzulegen, die Wesenshülle, den feinstofflichen und zuletzt dann auch den grobstofflichen Körper anzunehmen.
Erst mit der Annahme des grobstofflichen Mantels oder Körpers erwacht dann der unbedingte Geschlechtstrieb, und damit auch die körperliche Scham.
Je größer nun diese Scham ist, desto edler ist der Trieb, und desto höher steht auch der geistige Mensch. Die mehr oder weniger ausgeprägte körperliche Scham des Erdenmenschen ist der unmittelbare Maßstab für seinen inneren geistigen Wert! Dieser Maßstab ist untrüglich und jedem Menschen leicht erkennbar. Mit Erdrosselung oder Wegräumung des äußeren Schamgefühles wird auch gleichzeitig stets das viel feinere und ganz anders geartete seelische Schamgefühl erstickt und damit der innere Mensch wertlos gemacht.
Ein untrügliches Zeichen tiefen Sturzes und sicheren Verfalles ist es, wenn die Menschheit beginnt, unter der Lüge des Fortschrittes sich über das in jeder Beziehung fördernde Kleinod des Schamgefühls „erheben“ zu wollen! Sei es nun unter dem Deckmantel des Sportes, der Gesundheitspflege, der Mode, der Kindererziehung, oder unter vielen anderen dazu willkommenen Vorwänden. Der Niedergang und Sturz ist dann nicht aufzuhalten, und nur ein Schrecken größter Art kann einzelne davon noch zur Besinnung bringen, von allen, die sich gedankenlos auf diesen Weg ziehen ließen.
Von dem Augenblicke des natürlichen Ausgestoßenwerdens an ergeben sich auch mit dem Laufe eines derartigen Geistkeimes durch das Wesenhafte und die Stofflichkeiten der weiteren Schöpfung nicht nur eine, sondern immer mehr und mehr dringende Notwendigkeiten eines Seins in diesen niederen Schöpfungskreisen zu deren Weiterentwicklung und Hebung, die wiederum rückwirkend stärkend und festigend auf diesen Keim zu dessen eigener Entwicklung zum Sichbewußtwerden nicht nur beitragen, sondern es überhaupt erst ermöglichen.
Es ist ein gewaltiges Schaffen und Weben, tausendfältig ineinander verwirkt, aber trotz aller lebendigen Selbsttätigkeit so zwingend logisch ineinandergreifend mit seinen Wechselwirkungen, daß ein einziger Lauf eines derartigen Geistkeimes bis zu seiner Vollendung wie der Teil eines farbenprächtigen Teppichs erscheint, der von zielbewußter Künstlerhand geformt wurde, entweder im aufsteigenden Sichbewußtwerden, oder abwärtsführend in der zum Schutze der anderen folgenden Zersetzung.
Es liegen so viel still und sicher arbeitende Gesetze in dem Wunderwerk der Schöpfung, daß man über jeden der tausenderlei Vorgänge in dem Sein der Menschen eine Abhandlung bringen könnte, die aber immer nur wieder auf den einen großen Grundzug zurücklaufen würde: auf die Vollkommenheit des Schöpfers als Ausgangspunkt, dessen Wille lebendig schaffender Geist ist. Der Heilige Geist! Alles Geistige aber ist dessen Werk!
Da der Mensch aus diesem geistig-wesenhaften Werk stammt, so trägt er in sich ein Teilchen dieses Geistes, das zwar die freie Entschlußkraft und damit die Verantwortung mit sich bringt, aber doch nicht gleichbedeutend mit dem Göttlichen selbst ist, wie es oft irrig angenommen und erklärt wird.
Alle Auswirkung des als Naturgesetze so helfend und fördernd arbeitenden göttlichen Willens in der Schöpfung muß sich dann wissend Überschauenden zu einem herrlich abgestimmten Jubelgesange formen. Zu einem einzigen in Millionen Kanälen diesem Ausgangspunkt zuströmenden Dank- und Frohgefühle.
Der sich ewig wiederholende Werdegang in der Schöpfung, die die jeweilige Ausstoßung des Geisteskeimes aus dem Paradiese bei einer gewissen Reife mit sich bringt, zeigt sich auch irdischen Augen sichtbar in allen Dingen des Erdengeschehens, da überall das Abbild des gleichen Geschehens ist.
Man kann diese im natürlichen Werden sich entwickelnde Ausstoßung auch den Vorgang einer selbsttätigen Ablösung nennen. Genau wie ein reifer Apfel oder jede reife Frucht vom Baume fällt, um unter dem schöpferischen Willen sich zersetzend den Samen frei zu geben, der dann erst durch die damit unmittelbar auf ihn einströmenden äußeren Einflüsse die Hülle sprengt, um zum Keim und zur zarten Pflanze zu werden. Diese wiederum erwacht nur unter Regen, Stürmen und Sonnenschein zum Widerstand, kann auch nur so zum Baum erstarken. Damit ist die Ausstoßung der reifen Geistkeime aus dem Paradiese eine notwendige Folge der Entwicklung, wie auch die wesenhafte, stoffliche und zuletzt irdische Schöpfung in den Grundzügen nur eine Folgerung der geistig-wesenhaften Schöpfung ist, wobei sich zwar die Grundzüge der eigentlichen Schöpfung stets wiederholen, aber immer mit dem notwendigen Unterschiede, daß sich die Auswirkung verschieden je nach der Wesens- und Stoffart zeigt. Auch in dem Grobstofflich-Irdischen erfolgt bei dem Durchlaufen alles Geistig-Wesenhaften wieder die Ausstoßung der Seele, sobald die Zeit der Reife dafür kommt. Das ist irdischer Tod, der die selbsttätige Ausstoßung oder Abstoßung aus dem Grobstofflichen und damit die Geburt hinüber in das Feinstoffliche bedeutet. Auch hierbei fallen wie von einem Baume Früchte ab. Bei ruhigem Wetter nur die reifen, bei Stürmen und Unwetter aber auch unreife. Reife Früchte sind die, deren Hinübergang mit gereiftem inneren Samen zu feinstofflichem Jenseits zu rechter Stunde erfolgt. Diese sind geistig „fertig“ für das Jenseits, schlagen deshalb schnell Wurzeln und vermögen sicher emporzuwachsen.
Unreife Früchte aber sind die, deren Abfallen oder Tod mit der damit verbundenen Zersetzung des bis dahin schützenden grobstofflichen Körpers den jenseitigen noch unreifen Samen bloßlegt, und somit verfrüht allen Einflüssen preisgibt, wodurch dieser entweder verkümmern muß oder zum Nachreifen gezwungen ist, bevor er in dem jenseitigen Boden (Verhältnisse) einwurzeln (sich einleben) und damit emporwachsen kann.
So geht es immer weiter. Von Entwicklungsstufe zu Entwicklungsstufe, wenn dazwischen nicht Fäulnis eintritt, die nicht genügend gereiften Samen zersetzt, der damit als solcher verlorengeht, mit ihm natürlich auch das in ihm ruhende lebendige Wachstum zu einem selbsttätigen, fruchtbringenden Baume, der mitwirkend die Entwicklung fortsetzen kann.
Der Mensch, der aufmerksam um sich schaut, kann in seiner nächsten Umgebung vielfach das Grundbild alles Geschehens in der Schöpfung genau beobachten, da sich in dem Kleinsten immer auch das Größte widerspiegelt. — — —
Als nächstes nun diesem geistig-wesenhaften Paradiese abwärts folgend ist das Reich alles Wesenhaften. Das Wesenhafte selbst zergliedert sich wieder in zwei Teile. Als erstes ist das Bewußt-Wesenhafte. Dieses stellt sich zusammen aus den Elementar- und Naturwesen, zu denen die Elfen, Gnomen, Nixen usw. gehören. Diese Elementar- und Naturwesen waren die notwendige Vorbereitung zur Weiterentwicklung auf dem Wege zur Erschaffung der Stofflichkeit; denn nur in Verbindung mit Wesenhaftem konnte das Stoffliche hervorgehen.
Die Elementar- und Naturwesen mußten in der entstehenden Stofflichkeit schaffend mitwirken, wie es auch heute noch geschieht.
Als Zweites in dem Reiche des Wesenhaften ist das Unbewußt-Wesenhafte. Aus diesem Unbewußt-Wesenhaften kommt das Leben der Tierseele *(Vortrag Nr. 49: Der Unterschied im Ursprung zwischen Mensch und Tier). Es ist hierbei auf den Unterschied zu achten zwischen dem Reiche des Geistig-Wesenhaften und dem Reiche des Wesenhaften. Lediglich alles Geistige trägt von Urbeginn an freie Entschlußkraft in sich, die als Folge auch Verantwortung bringt. Nicht so bei dem tiefer stehenden Wesenhaften.
Weitere Folge der Entwicklung war dann die Entstehung der Stofflichkeit. Diese zerfällt in das Feinstoffliche, das aus vielen Abteilungen besteht, und in das Grobstoffliche, das mit dem feinsten Nebel beginnend dem irdischen Auge sichtbar ist! An ein Paradies aber auf der Erde als äußersten Ausläufer des Grobstofflichen ist nicht zu denken. Es soll einmal auf Erden ein Abglanz kommen des wirklichen Paradieses, unter der Hand des Menschensohnes, in dem Beginn des tausendjährigen Reiches, wie auch dabei gleichzeitig ein irdisches Abbild der Gralsburg erstehen wird, deren Urbild auf höchster Höhe des wirklichen Paradieses steht, als bisher einzig wahrer Tempel Gottes.